Neue Produkte oder Produktionsprozesse bzw. die Weiterentwicklung von Produkten und die Optimierung von klassischen brautechnischen Herstellungsverfahren sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.
Durch ein konstant hohes Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung meistern wir den stetigen Wandel unserer Branche und sind für den Wettbewerb gut gerüstet. Einen Auszug unserer FuE-Tätigkeiten sowie einen kurzen Überblick (auszugsweise) über Forschungs- und Entwicklungsprojekte der letzten Jahre finden Sie im Folgenden:
Seit Jahren wird bei uns Forschung und Entwicklung betrieben. Forschung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.
Wir übernehmen damit eine besondere Verantwortung für die Gesellschaft und den Staat und wurden dafür bereits viermal in Folge mit dem Forschungssiegel „Innovativ durch Forschung“ ausgezeichnet.
Würdigung unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch den Stifterverband
Unsere Branche und unser Markt unterliegt seit Jahren einem großen Transformationsdruck. Insbesondere der Wandel zu neuen Produkten und Herstellungsverfahren sowie die Notwendigkeit zum nachhaltigen Handeln und Wirtschaften benötigen besondere Lösungen. Für Letztere bildet die Forschung und Entwicklung DIE Grundlage.
Laufend steigend unsere FuE-Ausgaben – sei es für interne Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, als auch für die Zusammenarbeit mit FuE-Partnern wie Hochschulen, Universitäten oder auch renommierten Unternehmen oder Vereinen. Durch enge FuE-Kooperationen konnten wir bereits neues Wissen generieren und betriebsintern erfolgreich um- und einsetzen.
Seit Beginn des Jahres 2024 steigern wir auch die Kooperation auf internationaler Ebene. Gleichwohl konnten wir auch im Rahmen der Auftragsforschung für andere Unternehmen unserer Branche tätig werden und dabei neue Lösungen und neues Wissen generieren. Nur durch großes Engagement in FuE war es uns überhaupt möglich, den großen Krisen der letzten Jahre zu trotzen und unsere innovativen Produkte erfolgreich zu vermarkten. Unsere Fokussierung auf Forschung und Entwicklung wurde abermals durch den Stifterverband im Jahr 2024 gewürdigt. Wir bedanken uns für die Auszeichnung als auch die Kooperation mit dem Stifterverband (siehe hierzu auch folgendes Zertifikat).
Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte:
Entwicklung eines innovativen brautechnischen Herstellungsprozesses von Naturgetränken auf Basis 75%igem-Rückbrot bei Ausschluss technischer Enzyme
12/2023 – 04/2026
In unserem neuesten und aktuellstem Forschungs- und Entwicklungsprojekt beschäftigen wir uns mit der Entwicklung eines innovativen Naturgetränks auf Pflanzenbasis ohne technische Enzyme aus 75% Rückbrot. Hierfür wird u.a. eine neue Sortiereinrichtung entwickelt. Zum Zerkleinern wird aktuell eine modifizierte Kolloidmühle mit konischen Scheiben entwickelt, um homogene Größen, Formen und Konsistenzen zu erreichen. Aufgrund der Projektzielsetzung müssen wir einen modifizierten Läuterbottich und Drehfilter entwickelt. Daraufhin wird der Maischeprozess neu angepasst, da nur natürliche Enzyme zum Einsatz kommen sollen. Unser Fokus liegt dabei auf amylolytischen, proteolytischen, lipatischen und glucanatischen Enzymen.
Ferner beschäftigen wir uns mit der Optimierung der Enzymaktivität, der Reduzierung von Kontaminationsrisiken und Nebenreaktionen. Um die Enzymaktivität und -homogenität managen zu können, planen wir den Einsatz einer volldigitalen Prozesskontrolle. Zudem wird im vorliegenden Projekt der Einsatz von Hilfsmalz geprüft. Zur verbesserten Homogenisierung soll der Einsatz von Pflanzenöl geprüft werden.
Das neue FuE-Projekt wird aufgrund des großen Neuheitscharakters als auch der mannigfaltigen technisch-technologischen Risiken im „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ unter Aktenzeichen EP201481 gefördert. Erste Ergebnisse erwarten wir zum April 2026.
Neue ressourcen- und umweltschonende Brautechniken zur Verarbeitung von Beta-Glucanen
Seit dem Jahr 2020 beschäftigt sich unser FuE-Team intensiv in zwei parallel ablaufenden Projekten mit der Entwicklung neuer Brautechniken unter gezielter Verwendung des mechanischen Hochdruckverfahrens.
Das insbesondere für kleinere Brauereien ausgelegte Verfahren soll die Verarbeitung von Beta-Glucanen ermöglichen bzw. vereinfachen und gleichzeitig die bisher problematische Gel-Bildung gezielt verhindern. Gleichzeitig folgen wir den aktuellen Trends und verzichten auf den Einsatz technischer Enzyme.
Zugleich wollen wir das energieintensive „Cracken“ durch neue brautechnische Methoden ersetzen und so aktiven Umwelt- und Ressourcenschutz betreiben.
Erfolgreich abgeschlossene Forschungs- und Entwicklungsprojekte:
10/2020 – 12/2023
Innovative Verfahren zur Herstellung von Beta-Glucanreichem Malz auf Basis neuer Beta-Glucankombinationen
Die Bierherstellung durch Gärung ist ein komplexer biotechnologischer Prozess. Ziel des im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)“ geförderten Projektes war es, auf Basis neuer Glucankombinationen und neuer brautechnischer Verfahrenslösungen, die Herstellung von Beta-Gluanreichem Malz zu realisieren.
In unserem Fokus stand dabei die Verwendung von Beta-Glucanen aus rein natürlichen Quellen. Bis zum Projektabschluss im Jahre 2023 wurde ein kontinuierlicher Prozess mit neuem Drehrohrofen entwickelt (vgl. Förderkennzeichen: EP200356). Im Projekt wurde ein innovativer zweistufiger Prozess bei unterschiedlichen Prozesstemperaturen entwickelt. Ergänzend wurde auch das Darren unter Vakuum für vorliegende Themenstellung weiterverfolgt. Die nachteilige Beeinflussung der Ganzglasigkeit der Körner konnte durch unseren innovativen Prozess fast vollständig ausgeschlossen und gut unter Kontrolle gehalten werden.
Unserem Ziel, mit einem innovativen Produkt eine positive Wirkung auf den Cholesterinwert zu gewinnen, sind wir bereits ein großes Stück näher gekommen. Es sind noch weitere FuE-Anstrengungen im Jahre 2024 notwendig, um die entscheidende Prozessstabilität zu erreichen und einen immer gleichen Geschmack bieten zu können.
11/2020 – 04/2021
Innovatives brautechnisches Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Bieres zur Cholesterinspiegelsenkung
Vom Heimatmarkt wurde an uns die Entwicklung eines alkoholfreien Bieres zur Cholesterinspiegelsenkung und somit unter neuem „Health-Claim“ herangetragen. Dazu musste der herkömmliche Brauprozess gezielt verändert und auf die Nutzung technischer Enzyme verzichtet werden. Ferner wurde an der selektiven Bearbeitung bestimmter Enzymgruppen geforscht, um diese je nach gewünschtem Einsatzzweck eliminieren oder erhalten zu können. Darüber hinaus haben wir uns ganz gezielt mit der Verwendung neuer und weniger bekannter Malzsorten auseinandergesetzt. Mittels weiterer Verfahrensoptimierung konnten wir schlussendlich auch die Bindungskräfte und somit die Quellung gezielt beeinflussen.
Das Projekt wurde finanziell durch den Innovationsgutschein Bayern (Förderkennzeichen: 2020-5505-BR-09) durch den Freistaat Bayern und den Projektträger Bayern Innovativ GmbH gefördert. Die erzielten Ergebnisse haben kurzfristig zu einer Verbesserung unserer gesamten Produktpalette geführt.
09/2017 – 06/2020
Herstellung von süßendem Malzextrakt mit speziellen Mikroorganismen als Zuckerersatz auf Grundlage eines neuen brautechnischen Herstellungsverfahrens
Die gesamte Getränkeindustrie ist seit Jahren auf der Suche nach neuen Lösungen als Zuckerersatz. Neben Unwägbarkeiten bei den dafür geeigneten Rohstoffen, zeigen sich auch immer wieder die bisher bekannten brautechnischen Verfahren als wenig geeignet für neue Lösungsansätze.
Im Rahmen unseres, durch das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ geförderten FuE-Projektes (Förderkennzeichen: EP170510), haben wir uns zunächst der Entwicklung einer neuen Lagerungs- und Antriebstechnik gewidmet und die Schwimmgerstenentfernung optimiert. Ferner wurden innovative Lösungen erarbeitet, um einen mikrobiellen Schadbesatz garantiert zu vermeiden. Das hoch komplexe FuE-Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und zur Marktreife gebracht. Mit der neuen Marke „Vierfelder“ (www.vierfelderbier.com) bieten wir höchste Qualitätsansprüche, unverfälschte Rohstoffe, regionale Lieferketten und nachhaltiges Wirtschaften.
Ein naturverbundenes Bier: Für Dich in höchster Bioqualität.
07/2016 – 03/2017
Fermentierung von Rotebeetesaft mit Gluconobacter und Entwicklung eines neuen Verfahrensansatzes der Pasteurisierung vor der Fermentierung
Seit Jahren nimmt der Verzerr von alkoholfreien Erfrischungsgetränken sowie von Getränken mit niedrigem Alkoholgehalt stark zu. Um auf Chemie zu verzichten, bedient man sich häufig klassischer Methoden der Haltbarmachung. Insbesondere Konservierungsmethoden speziell im stärker werdenden Marktsegment von „Slow-Food“ spielen eine immer größere Rolle. Hierzu zählen Einmach-, Trocknungs-, Räucher- und Fermentierungsmethoden. Immer mehr bewusste Verbraucherinnen und Verbraucher interessieren sich für nachhaltige Ernährungsweisen, für naturbelassene Lebensmittel und damit für Wege der ressourcenschonenden Haltbarmachung.
Um den Forderungen dieser Zielgruppe gerecht zu werden, wurde durch uns ein schonendes Fermentationsverfahren für rote Beete mit Gluconobacter Suboxidans entwickelt (mit finanzieller Förderung im Innovationsgutschein Bayern, Projektträger: Bayern Innovativ GmbH, Förderkennzeichen: 2016-4282-BR-07). Neben einer deutlichen Geschmacksverbesserung konnte eine ganz feine Säure erzeugt werden. Um die Durchsetzungskraft der Mikroorganismen zu verbessern, haben wir neue Lösungsansätze der Pasteurisierung entwickelt. Um die gewünschte Stärke der Säure zu erreichen, wird die Rohware im neu definierten Herstellungsprozess zunächst verdünnt und anschließend wieder aufkonzentriert.
Im Ergebnis konnten wir erstmalig die synthetisch erzeugte Gluconsäure vollständig ersetzen. Es resultierte ein vollwertiges Substitut, welches dem aktuellen Markttrend entspricht und dabei noch einen gesundheitlichen Zusatznutzen bietet. Insbesondere wurde eine mildere und wohlschmeckendere Säure gewonnen. Die 2-fach- und 3-fach-Zucker bleiben für die Textur erhalten.
01/2014 – 04/2017
Entwicklung eines neuen brauchtechnischen Verfahrens zur Verwendung von aromaintensiven Karamellmalzextrakten
Mit positivem Projektabschluss im Jahresübergang von 2016 auf 2017 ist es uns gelungen, auf natürlichem Wege besondere Geschmacksträger in Malzextrakten zu generieren. Das im „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ (Förderkennzeichen: EP131391) geförderte Projekt machte auch die Entwicklung eines neuen brautechnischen Verfahrens notwendig, um ganz besonders farb- und aromaintensive Karamellmalzextrakte verarbeiten zu können. Es wurde ein neues und kontinuierliches sowie energieeffizientes Herstellungsverfahren entwickelt.
Im Zuge dessen wurde u.a. die Läuterfähigkeit im Läuterbottich, der Maischefilter sowie die Zentrifugation verbessert und speziell auf die neuen Bedürfnisse angepasst. Ferner wurde eine besondere Auswahl von natürlichen und technisch gewonnenen Enzymen getroffen. Zudem wurden zielgerichtet Lipasen als Pilzenzyme als auch GMO-Enzyme untersucht.
Unsere erfolgreiche FuE ermöglichte eine Variation der Verweilzeiten sowie die Bildung von neuen Aroma- und Farbstoffen zur generellen Produktverbesserung. Den Erfolg des Projektes schmecken Sie und sehen wir tagtäglich. Unsere regional hergestellten Produkte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
10/2013 – 11/2014
Innovative malzbetonte Limonaden und Erfrischungsgetränke auf Basis verdünnter Malzextrakte
Unsere systematische und strategische Forschungs- und Entwicklungsarbeit begann mit unserem ersten Antrag auf einen Innovationsgutschein Bayern (Förderkennzeichen: 2013-2484-BR-10/2) im Jahre 2013. In diesem ersten Projekt widmeten wir uns der Entwicklung eines Grundstoffs, welcher die Basis für malzbetonte Limonade und Erfrischungsgetränke darstellen sollte. Dabei wurde geschönter, klarer Malzextrakt von 1EBC Trübungswert erzielt.
Auch wenn die daraus resultierenden neuen Produkte aufgrund von Produktionsengpässen seit Anfang 2020 nicht mehr vertrieben werden, konnte die Marktpräsenz unserer Produkte signifikant verbessert werden. Außerdem tätigten wir die ersten Schritte hin zu einem strategischen Innovationsmanagementprozess, welcher seit 2014 fest in der Unternehmensstrategie verankert ist. Die positiven Ergebnisse spiegeln sich in der hervorragenden Unternehmensentwicklung wider, welcher maßgeblich auf Innovationen beruht.
Sie haben Fragen zu unseren FuE-Projekten oder wollen selbst Forschung und Entwicklung betreiben und benötigen hierfür branchenspezifische Unterstützung und Entwicklungsdienstleistungen?
Dann kontaktieren Sie uns gerne unter telefonisch oder per E-Mail.
Bereits in der Vergangenheit waren wir auch als FuE-Dienstleister in unserer Branche sehr erfolgreich.